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200 Jahre Oktoberfest

Im Herbst 2010 feierte die Stadt München ihr großes Jubiläum anlässlich „200 Jahre Oktoberfest“ auf der Theresienwiese. Seit 1810 markiert das Oktoberfest in München den Beginn der 5. Jahreszeit in der bayerischen Landeshauptstadt. Mehr als zwei Wochen im September und Oktober herrscht dann in Ausnahmezustand in der Stadt. In dieser Zeit strömen mehr als sechs Millionen Besucher auf die Theresienwiese, um beim größten Volksfest der Welt dabei zu sein. Ursprünglich war es eine große Hochzeitsfeier des Kronprinzen Ludwig I. mit seiner Gemahlin Therese von Sachsen-Hildburghausen.

Erstes Oktoberfest 1810 | Die Wiesn wächst | O`zapft is | Oktoberfestattentat | 200-jähriges Jubiläum |

Oktoberfest in München bei Nacht
Oktoberfest in München bei Nacht (© www.sanfamedia.com)

Beginn der Geschichte „200 Jahre Oktoberfest in München“

Das erste Oktoberfest feierte die Stadt München am 17. Oktober 1810 anlässlich der Hochzeit des Kronprinzen Ludwig I. und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. König Max I. Joseph von Bayern nahm die Volksfest-Idee des Offiziers von Dall’Armi gerne auf, um sich bürgernah zu präsentieren. Die Hochzeitsfeier dauerte mehrere Tage, begleitet von vielen Paraden, Musik, Essen und Trinken. Schützen der Nationalgarde und Schützengesellschaften waren schon damals ein fester Bestandteil der Festlichkeiten. Als Höhepunkt gab es ein Pferderennen auf einer Wiese außerhalb der Stadt, nach der Braut später benannt als Theresienwiese. In den folgenden Jahren gesellte sich das Zentrallandwirtschaftsfest (ZLF) mit Viehmarkt und landwirtschaftlichen Ausstellungen hinzu.

Der erste Trachten- und Schützenfestzug

Zu Ehren der Silberhochzeit des Brautpaares im Jahre 1835 bekam das Oktoberfest mit dem Trachten- und Schützenfestzug ein weiteres Highlight. Inzwischen sind neben Trachten- und Musikgruppen aus ganz Europa auch Sport- und Gebirgsschützen, Musikkapellen, Spielmanns- und Fanfarenzüge vertreten. Alle Teilnehmer sind in bunten Trachten gekleidet und mit allerlei Deko verziert. Daneben schmücken die Prachtgespanne der Münchner Brauereien den Festzug von der Maximilianstrasse bis zur Theresienwiese, angeführt vom Münchner Kindl hoch zu Roß.

Errichtung der Ruhmeshalle und der Bavaria

1850 erhält die Bavaria als Schutzpatronin von Bayern ihren Thron oberhalb der Theresienwiese. Drei Jahre später wird die Ruhmeshalle zu ihren Füßen eröffnet. Leo von Klenze hatte sie im Auftrag von König Ludwig I. errichtet. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Tradition der Bierzelte, angeführt vom ersten Wiesnwirt Josef Hermann im Jahre 1851. Er gilt auch als Erfinder des Glockenläutens zum Anstich eines jeden neuen Bierfasses. Es folgte 1867 der berühmte Michael Schottenhamel mit seinem ersten „Oktoberfest-Restaurant“ für 50 Gäste.

Ruhmeshalle und Bavaria in München
Ruhmeshalle und Bavaria in München (© www.sanfamedia.com)

Die Wiesn wird größer

Das Münchner Oktoberfest wird immer beliebter und größer und die Münchner Brauereien machen daraus das größte Bierfest der Welt. Die wachsende Zahl der Besucher zog in den Folgejahren auch immer mehr Schausteller an, darunter auch Persönlichkeiten wie Michael August Schichtl oder Carl Gabriel, der sich mit der Eröffnung der ersten Kinos in München und Berlin schon einen Namen gemacht hatte. Nach der Premiere des ersten Festzelts im Jahre 1876 waren es 1880 schon etwa 400 Zelte und Buden. Es folgte das erste Riesenrad auf einem Volksfest in Deutschland. 1882 wird das Oktoberfest von der Int. Elektrizitätsausstellung begleitet, gefolgt von den ersten elektrischen Installationen durch die Familie Einstein. Der berühmte Albert Einstein brachte die ersten elektrischen Lichter auf der Theresienwiese zum Leuchten. 1887 begann der Einzug der Wiesnwirte, um die wachsende Bedeutung der Festzelte und der Münchner Brauereien zu demonstrieren.

Einzug der Wiesnwirte auf die Theresienwiese
Einzug der Wiesnwirte auf die Theresienwiese (© www.sanfamedia.com)

O`zapft is wieder

Der 2. Weltkrieg führte zur längsten Unterbrechung des Oktoberfests in seiner 200-jährigen Geschichte.  Zur Wiedereröffnung im Jahre 1950 führte der damalige Oberbürgermeister Thomas Wimmer den berühmten Anstich des ersten „Hirschen“ ein, gefolgt von dem legendären „O`zapft is“.

Das Oktoberfestattentat – Bombenanschlag auf das Oktoberfest

Ein Mahnmal am Haupteingang zur Theresienwiese erinnert an den Anschlag auf das Oktoberfest am 26.09.1980, bei dem 13 Menschen starben und weitere 200 Besucher teilweise schwer verletzt wurden. Bis heute kämpfen die Opfer und deren Angehörigen für die Wiederaufnahme der polizeilichen Ermittlungen nach den Tätern. Zu viele Zweifel blieben an der Einzeltäter-Theorie bestehen, wonach der rechtsextreme Student Gundolf Köhler für den Anschlag auf das Oktoberfest alleine verantwortlich sein soll.

200 Jahre Oktoberfest in München

2010 feierte das Oktoberfest sein 200-jähriges Jubiläum. Besondere Veranstaltungen und historische Pferderennen auf dem südlichen Teil der Theresienwiese erinnerten an den ursprünglichen Anlass dieses Volksfests.

200 Jahre Oktoberfest
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