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Berühmte Entdecker der Welt

Die Geschichten berühmter Entdecker unserer Welt verkörpern eine packende Mischung aus Mut, Neugier und dem unstillbaren Drang, die Grenzen des Bekannten zu erforschen und zu erweitern. Diese wagemutigen Pioniere waren oft nur mit rudimentären Karten, primitiven Instrumenten und einer Überdosis an Entschlossenheit ausgestattet. Sie wagten sich in unbekannte Gewässer und zu unerforschten Gebieten vor, wobei ihre Expeditionen stets von vielfältigen Gefahren, tödlichen Krankheiten und unvorhersehbaren Begegnungen mit dem Unbekannten geprägt waren.

Das Erbe dieser berühmten Entdecker ist weit mehr als die Summe ihrer Abenteuer. Sie haben nicht nur den Grundstein für globalen Handel, kulturellen Austausch und wissenschaftliche Erkenntnisse in vielen Bereichen gelegt. Ihre Entdeckungen haben oft auch tiefgreifende und manchmal verheerende Auswirkungen auf das Schicksal ganzer Nationen und Kontinente gehabt. Während einige davon das Zeitalter des Fortschritts und der Vernunft einleiteten, führten andere zu Ausbeutung, Unterdrückung und ökologischer Zerstörung. Die Geschichten der Entdecker sind daher eine komplexe und vielschichtige Melange aus Fortschritt, Ausbeutung und Zerstörung. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Errungenschaften einiger dieser berühmten Entdecker unserer Welt.

Inhalt:

  1. Marco Polo (1254–1324)
  2. Heinrich der Seefahrer (1394–1460)
  3. Christoph Kolumbus (1451–1506)
  4. Vasco da Gama (ca. 1460–1524)
  5. Ferdinand Magellan (1480–1521)
  6. Sir Francis Drake (ca. 1540-1596)
  7. Henry Hudson (ca. 1570-1611)
  8. Abel Tasman (1603-1659)
  9. James Cook (1728–1779)
  10. David Livingstone (1813–1873)
  11. Richard Burton (1821–1890)
  12. Heinrich Schliemann (1822–1890)
  13. Arthur Phillip (1738–1814)
  14. Percy Fawcett (1867–1925?)
  15. Roald Amundsen (1872–1928)
Blick auf die Lagune und den Dogenpalast in Venedig
Blick auf die Lagune und den Dogenpalast in Venedig von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)

1. Berühmte Entdecker der Welt

Die Geschichte der Entdeckungen und Erkundung unserer Welt wird oft aus einer eurozentrischen Perspektive erzählt, die den Eindruck erweckt, als ob Europäer die maßgeblichen Pioniere der menschlichen Entwicklung gewesen wären. Diese beschränkte Sichtweise prägt nicht nur unser kollektives Verständnis der Geschichte, sondern verschleiert auch die wichtigen Leistungen anderer Kulturen und Zivilisationen, die ebenfalls bedeutende Entdecker und Forscher in ihren Reihen hatten. Es geht dabei nicht nur um die Anerkennung der Leistungen anderer Kulturen und Völker, sondern auch um die Auseinandersetzung mit den ethischen und moralischen Folgen, die sich aus einer solch begrenzten Sichtweise ergeben.

Im Mittelalter etwa gab es etliche arabische und persische Gelehrte, die das Wissen der Antike bewahrten und fundamentale Beiträge in den Bereichen Astronomie, Mathematik und Kartographie leisteten. Ihre Arbeit ermöglichte es europäischen Entdeckern und Seefahrern, sicherer und zielgerichteter auf den Ozeanen zu navigieren. Im 15. Jahrhundert unternahm der chinesische Admiral Zheng He mehrere Expeditionen in Asien, die in Umfang und Ausführung den europäischen weit voraus waren. Und bevor die ersten europäischen Schiffe den amerikanischen Kontinent erreichten, hatten indigene Völker bereits komplexe Gesellschaften entwickelt, die miteinander Handel betrieben.

Dieser eurozentrische Fokus in den Erzählungen über berühmte Entdecker hat auch seine Schattenseiten, da er die oft verheerenden Konsequenzen für die „entdeckten“ Völker und Kulturen vernachlässigt. Themen wie Kolonialismus, Ausbeutung und Sklaverei sind untrennbar mit vielen dieser Expeditionen verknüpft und sollten als solche auch anerkannt und berücksichtigt werden.

2. Marco Polo (1254-1324)

Marco Polo, geboren 1254 in Venedig, gilt als einer der herausragendsten Entdecker in der Geschichte der Menschheit. Berühmt wurde er vor allem durch den Reisebericht über seine langjährige Expedition nach Asien und seine enge Beziehung zum mongolischen Kaiser Kublai Khan. Er brach 1271 auf und kehrte erst nach 24 Jahren wieder in seine Heimatstadt Venedig zurück. Seine Erzählungen gaben den Europäern einen umfassenden Einblick in die Kulturen, Geografie und wissenschaftlichen Errungenschaften des Fernen Ostens. Marco Polo starb 1324 und hinterließ ein bedeutendes Vermächtnis, das das europäische Verständnis Asiens nachhaltig prägte.

Asie.svg: historicair 20:31, 20 November 2006 (UTC) derivative work: Classical geographer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Marco Polos Entdeckungsreise nach Asien war eine der ersten ausführlichen Dokumentationen des Fernen Ostens durch einen Europäer und beeinflusste spätere Entdecker und Kartographen. Er beschrieb nicht nur die Handelsrouten der Seidenstraße mit bemerkenswerten Details, sondern auch die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der besuchten Regionen. Seine Schilderungen über China und die Hauptstadt des mongolischen Reiches (das heutige Peking) waren reich an Details über Architektur, Gesetze, Handel und die Lebensweise der Menschen.

Besonders faszinierend waren seine Berichte über seltene Gewürze, Edelsteine und exotische Tiere, die zu dieser Zeit in Europa weitgehend unbekannt waren. Er schrieb über die Nutzung von Papiergeld im Handel, was in Europa erst viel später eingeführt wurde. Ebenso beschrieb er das Postwesen in China, Bewässerungskanäle, den Abbau von Kohle und die Kunst der Porzellanherstellung.

Sein Bericht erregte großes Aufsehen und war ein wichtiger Impuls, der das Zeitalter der Entdeckungen einleitete. Er erweiterte nicht nur den Horizont europäischer Gelehrter und Händler, sondern weckte auch das Interesse an der Erforschung anderer bisher unbekannter Regionen der Welt.

3. Heinrich der Seefahrer (1394-1460)

Heinrich der Seefahrer, 1394 in Porto geboren, war ein portugiesischer Prinz und Förderer der Seefahrt. Obwohl er selbst selten an Expeditionen teilnahm, initiierte und unterstützte er unzählige Expeditionen entlang der Westafrikas. Als Gründer der Seefahrerschule in Sagres spielte er eine Schlüsselrolle in der frühen Phase der Entdeckungsreisen zahlreicher Seefahrer. Heinrich starb im Jahr 1460, doch sein Einfluss auf das Zeitalter der Entdeckungen ist unbestritten.

Heinrichs wichtigste Errungenschaft war die systematische Erforschung der westafrikanischen Küste. Unter seiner Anleitung segelten portugiesische Seefahrer immer weiter südlich entlang der afrikanischen Küste und erreichten bedeutende Punkte wie das Kap Bojador (1434) und den Senegal-Fluss (1445). Diese Expeditionen ebneten den Weg für die Entdeckung neuer Seewege und die Erschließung von Handelsrouten, insbesondere im Gewürz- und Sklavenhandel.

Heinrich der Seefahrer war auch maßgeblich an der Entwicklung neuer effektiver Navigationstechniken und der Kartografie beteiligt. Die Seefahrerschule in Sagres entwickelte sich zu einem Zentrum für nautische Studien, wo Experten in Kartografie, Astronomie und Schiffsbau zusammenkamen. Die von ihm geförderten Entdeckungen legten das Fundament für spätere Expeditionen, die schließlich zur Umsegelung Afrikas und der Entdeckung des Seewegs nach Indien führten. Heinrichs Beiträge ebneten damit nicht nur den Weg für portugiesische, sondern für europäische Entdeckungsreisen insgesamt.

4. Christoph Kolumbus (1451-1506)

Christoph Kolumbus, geboren 1451 in der italienischen Hafenstadt Genua, war ein Seefahrer, der für seine Reisen in die Neue Welt im Auftrag der spanischen Krone weltweit berühmt ist. Im Jahr 1492 segelte er westwärts über den Atlantik, verbunden mit dem Auftrag, einen neuen Handelsweg nach Indien zu finden. Obwohl er Indien nie erreichte, legte er den Grundstein für die Kolonisation Amerikas durch die Europäer. Er starb im Jahr 1506 in Valladolid, Spanien.

Kolumbus‘ wichtigste Entdeckung waren die Bahamas in der Karibik im Jahr 1492, der erste dokumentierte Kontakt zwischen Europäern und dem amerikanischen Kontinent seit den Expeditionen der Wikinger. Kolumbus unternahm insgesamt vier Reisen in die Neue Welt und erkundete Teile der Karibik sowie die Küsten Süd- und Mittelamerikas. Dabei traf er auf verschiedene indigene Völker und brachte zahlreiche Artefakte und Produkte nach Europa zurück, darunter Tabak und Mais.

Trotz seiner Entdeckungen war Kolumbus auch eine kontroverse Figur. Seine Ankunft führte zu massiven sozialen und ökologischen Veränderungen in den „entdeckten“ Gebieten, einschließlich des Beginns des Sklavenhandels und der Ausrottung vieler indigener Bevölkerungsgruppen durch Krankheiten und Ausbeutung. Kolumbus‘ Reisen markieren daher nicht nur einen Meilenstein in der europäischen Entdeckungsgeschichte, sondern auch den Beginn einer Ära, die sowohl Fortschritte als auch Zerstörung mit sich brachte.

5. Vasco da Gama (ca. 1460-1524)

Vasco da Gama, geboren um 1460 in Sines, Portugal, war ein portugiesischer Seefahrer und Entdecker. Er erlangte Berühmtheit durch die Entdeckung eines direkten Seewegs von Europa nach Indien. Diese Entdeckung revolutionierte den Gewürzhandel und stärkte Portugals Position als Handels- und Seefahrernation. Da Gama starb 1524 in Indien, nachdem er zum Vizekönig ernannt worden war.

Vasco da Gamas bedeutendste Entdeckung war die Erschließung eines direkten Seewegs nach Indien, der das Kap der Guten Hoffnung an der Spitze des heutigen Südafrikas passierte. Im Jahr 1497 brach er mit vier Schiffen zu seiner ersten Reise auf und erreichte 1498 Calicut in Indien. Dieser direkte Seeweg ermöglichte es Europa, die arabischen Zwischenhändler im Gewürzhandel zu umgehen, was zu einer Senkung der Preise und einer Steigerung der Verfügbarkeit von Gewürzen in Europa führte.

Die Entdeckung des Seewegs etablierte nicht nur Portugal als eine dominante Macht im Indischen Ozean, sondern veränderte auch die geopolitische und wirtschaftliche Landschaft des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts. In den folgenden Jahren führte da Gama weitere Expeditionen durch, um die portugiesische Präsenz in Indien zu festigten und die Gründung von Häfen zu ermöglichen. Seine Reisen hatten weitreichende Konsequenzen für beide Seiten, einschließlich der Einführung europäischer Güter und Technologien in Indien sowie der Ausbreitung des Christentums in der Region.

6. Ferdinand Magellan (1480-1521)

Ferdinand Magellan, geboren 1480 in Portugal, war ein Seefahrer und Entdecker im Dienst der spanischen Krone. Er ist vor allem bekannt für die Entdeckung der nach ihm benannten Magellanstraße, eine 600 Kilometer lange Meerenge mit zahlreichen Seitenarmen zwischen dem Festland Südamerikas und den südlich gelegenen Inseln, insbesondere der Insel Feuerland. Obwohl Magellan selbst 1521 auf den Philippinen getötet wurde, bevor seine Mannschaft die Weltumsegelung abschließen konnte, gilt er als der Initiator dieser monumentalen Unternehmung.

Lencer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Magellan brach 1519 mit fünf Schiffen von Spanien auf und durchquerte den Atlantik, bevor er die heute nach ihm benannten Magellanstraße fand, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Dies war ein bahnbrechender Erfolg in der Navigation und Kartografie. Obwohl ihr Kapitän auf den Philippinen getötet wurde, setzte Magellans Flotte die Reise fort und vollendete 1522 die Erdumsegelung unter der Führung von Juan Sebastián Elcano. Diese Entdeckungsreise bewies nicht nur, dass die Erde eine Kugel ist, sondern veränderte auch das Verständnis der Geografie der Welt. Magellans Expedition ebnete den Weg für weitere Entdeckungsreisen und hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die europäische Expansion in den folgenden Jahrhunderten.

7. Sir Francis Drake (ca. 1540-1596)

Sir Francis Drake, geboren um 1540 in England, war ein Seefahrer, Freibeuter und später Entdecker im Dienst der englischen Krone. Er erlangte Ruhm durch seine zahlreichen Seefahrten und seine Rolle im Sieg über die spanische Armada im Jahr 1588. Er war der erste englische Seefahrer, der die Welt umsegelte. Für seine Dienste für die englische Krone wurde er von Königin Elisabeth I. geadelt. Drake starb 1596 an einer Krankheit während einer weiteren Expedition in die Karibik.

Die Weltumsegelung des Sir Francis Drake (1577-1580)

Lencer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Die Weltumsegelung von Sir Francis Drake, am 13. Dezember 1577 begann und am 26. September 1580 endete, ist eine der bekanntesten Seereisen der Geschichte und zeugt von Drakes herausragenden Fähigkeiten als Seefahrer. Die Tour begann im englischen Plymouth und führte zunächst südwärts entlang der westafrikanischen Küste, bevor er die Kapverdischen Inseln ansteuerte. Von dort überquerte er den Atlantik und segelte weiter gen Süden entlang der Küste Südamerikas. Dank der Entdeckung der Magellanstraße durch Ferdinand Magellan war es Drake möglich, diese Route in den Pazifik zu finden. Nachdem er den Pazifik erreicht hatte, segelte Drake entlang der Westküste Süd- und Mittelamerikas nordwärts, wobei er in mehreren Hafenstädten Halt machte.

Drakes Bucht vor Kalifornien

Ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte von Francis Drakes Weltumsegelung ist die Landung in Drakes Bucht vor Küste des heutigen US-Bundesstaats Kalifornien. Es heißt. dass er hier mehrere Wochen ankerte und auch an Land ging. Während dieser Zeit nahm er das Gebiet im Namen der englischen Krone in Besitz und nannte es „Nova Albion“ (Neues England), weil ihn die weißen Klippen an die Küste von Dover in England erinnerten. Die genaue Lage von Drakes Bucht war lange Zeit umstritten und Gegenstand zahlreicher Theorien und Spekulationen, bevor man sich im 20. Jahrhundert auf einen offiziellen Punkt einigen konnte. Die Bucht selbst ist heute ein bedeutender ökologischer und historischer Ort und gehört zum Point Reyes National Seashore. Wegen ihrer natürlichen Schönheit als auch wegen ihrer historischen Bedeutung zieht sie viele Besucher an.

Überquerung des Pazifik

Von hier aus startete Drake die Überquerung des Pazifischen Ozeans, wobei er mehrere Inseln im heutigen Indonesien anlief, darunter die Palau-Inseln und Ternate. Danach ging es weiter in Richtung Mindanao auf den Philippinen. Auf dem Rückweg nach England durchquerte Drake den Indischen Ozean, umrundete das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika und segelte dann wieder nordwärts entlang der afrikanischen Westküste, bevor er schließlich wieder in Plymouth ankam.

Drakes Weltumsegelung war nicht nur eine beeindruckende maritime Leistung, sondern demonstrierte auch die maritime Überlegenheit Englands während dieser Zeit. Es war eine Reise voller Entdeckungen, Herausforderungen und Konflikte, die Sir Francis Drake zu einem der berühmtesten Seefahrer und Entdecker seiner Zeit machte.

8. Henry Hudson (ca. 1570-1611)

Henry Hudson, geboren im späten 16. Jahrhundert in England, war ein Entdecker und Seefahrer, der vor allem für seine Expeditionen und Entdeckungen in Nordamerika bekannt ist. Hudson unternahm vier große Seereisen, um eine Nord-West-Passage von Europa nach Asien zu finden. Obwohl er in dieser Hinsicht erfolglos blieb, trug er wesentlich zur Erkundung und Kartierung des nordamerikanischen Kontinents bei. Er verschwand 1611 unter mysteriösen Umständen, nachdem seine Crew meuterte und ihn irgendwo in der Hudson-Bay aussetzte.

Eine von Henry Hudsons bedeutenden Entdeckungen war die Erkundung des später nach ihm benannten Hudson River und der Hudson Bay in Kanada. Auf der Suche nach einer Nord-West-Passage segelte er sowohl entlang der Ostküste Nordamerikas als auch im arktischen Ozean. Obwohl er die ersehnte Passage nicht fand, lieferten seine Expeditionen wertvolle Informationen über unbekannte Gebiete. Seine Erkundungen öffneten den Weg für weitere europäische Expeditionen und die spätere Kolonisierung dieser Regionen. Die Erforschung der Hudson Bay war besonders signifikant, da sie später ein wichtiger Schauplatz für den Pelzhandel wurde.

9. Abel Tasman (1603-1659)

Abel Tasman, geboren 1603 in den Niederlanden, war ein Seefahrer und Entdecker im Dienste der Niederländischen Ostindien-Kompanie. Er ist am bekanntesten für seine Expeditionen in den südlichen Pazifik, die zur Entdeckung von Gebieten führten, die heute als Tasmanien und Neuseeland bekannt sind. Tasman starb im Jahr 1659, aber seine Entdeckungen hatten einen großen Einfluss auf die Kartographie des Pazifiks.

Tasmans Expedition von 1642-1643 brachte die ersten europäischen Aufzeichnungen über Tasmanien und Neuseeland. Seine Aufzeichnungen und Seekarten legten den Grundstein für spätere europäische Erkundungen und die anschließende Kolonisierung. Darüber hinaus entdeckte Tasman Tonga und die Fidschi-Inseln, was den europäischen Horizont im Pazifik wesentlich erweiterte. Er erforschte auch Teile der Nordküste Australiens, obwohl diese Entdeckungen weniger bekannt sind als seine anderen Leistungen. Tasmans Seereisen und Entdeckungen trugen dazu bei, dass sich die Niederlande zu einer dominanten Seemacht im Südpazifik entwickeln konnte.

10. James Cook (1728-1779)

James Cook, geboren 1728 in England, war ein britischer Seefahrer und Entdecker, der für seine detaillierten Karten und die Erforschung des Pazifiks bekannt ist. Zwischen 1768 und 1779 unternahm er insgesamt drei große Expeditionen und hatte maßgeblichen Einfluss auf das Wissen und Verständnis der Pazifikregion. Cook wurde während seiner letzten Expedition 1779 auf Hawaii getötet, aber mit seinen umfangreichen Aufzeichnungen und Karten hinterließ er einen immensen Einfluss auf nachfolgende Expeditionen.

Cook’s erste Expedition (1768–1771) hatte den Auftrag, den Transit der Venus über die Sonne zu beobachten und die hypothetische „Terra Australis“ zu finden. Dabei kartierte er Neuseeland und die Ostküste Australiens, einschließlich der ersten europäischen Landung in Botany Bay. Mit seiner zweiten Reise (1772–1775) konnte er die Karten über den südlichen Pazifik beachtlich ausweiten, wobei er die Existenz einer riesigen Landmasse namens „Terra Australis“ (nicht zu verwechseln mit Australien) widerlegen konnte. Die dritte Expedition (1776–1779) führte zur weiteren Erforschung der Nordwestküste Nordamerikas und zur Entdeckung der Hawaii-Inseln, wo er allerdings 1779 während einer Auseinandersetzung mit den Inselbewohnern getötet wurde.

11. Arthur Phillip (1738-1814)

Arthur Phillip wurde 1738 in London geboren und war nicht nur ein britischer Marineoffizier, sondern auch erster Gouverneur von New South Wales, der ersten Kolonie auf dem australischen Kontinent. Phillip segelte 1787 mit der „First Fleet“ von Großbritannien nach Australien und gründete 1788 die Kolonie Sydney.

Phillip hatte die schwierige Aufgabe, auf dem noch weitgehend unbekannten Kontinent Australien eine funktionierende Kolonie aus mehr als 700 Sträflingen und einer kleinen Gruppe von Soldaten und Verwaltungsangestellten zu errichten. Unter seiner Führung wurde der Hafen von Sydney als erste permanente Siedlung in Australien etabliert. Phillip erforschte zudem Teile der Küste und des Inlands von New South Wales und legte den Grundstein für die Entwicklung der Kolonie durch die Einführung verschiedener Kulturpflanzen und Tierarten. Während seiner Amtszeit als Gouverneur legte er auch die rechtlichen und administrativen Grundlagen der Kolonie fest, die den weiteren Verlauf der Geschichte Australiens maßgeblich beeinflussten.

12. David Livingstone (1813-1873)

David Livingstone wurde 1813 in Schottland geboren und war ein britischer Arzt, Missionar und einer der bekanntesten Entdecker Afrikas. Bekannt für seinen unbeugsamen Willen und seine humanitären Ideale, zielte Livingstone darauf ab, den Kontinent für das Christentum zu öffnen und den Sklavenhandel zu beenden. Er starb 1873 in Sambia und wurde als nationale Ikone im Vereinigten Königreich verehrt.

Livingstone unternahm mehrere Expeditionen ins südliche und zentrale Afrika. Zu seinen bedeutendsten Entdeckungen gehören sicherlich die Victoriafälle im Jahr 1855, die er nach der damaligen britischen Königin benannte. Von 1853 bis 1856 durchquerte er den Kontinent von West nach Ost und wurde so der erste Europäer, der den Lauf des Sambesi-Flusses dokumentierte. Livingstone versuchte auch, die Quellen des Nils zu finden, scheiterte jedoch mehrfach. Trotzdem lieferte er wertvolle ethnografische und botanische Daten und machte den Westen immer wieder auf die Gräueltaten des Sklavenhandels aufmerksam. Obwohl nicht alle seine Missionen erfolgreich waren und sein Engagement für die christliche Missionierung kritisch gesehen wird, hatte Livingstone einen bleibenden Einfluss auf die westliche Wahrnehmung Afrikas und auf die koloniale Geschichte des Kontinents.

13. Sir Richard Burton (1821-1890)

Richard Francis Burton wurde 1821 in England geboren und war nicht nur ein begabter britischer Schriftsteller und Übersetzer, sondern auch ein herausragender Forscher, dessen Expeditionen vor allem der Erforschung Afrikas galten. In seiner Jugend verbrachte Burton viel Zeit in Frankreich und Italien, was seine Leidenschaft und Begabung für fremde Sprachen weckte. Er studierte am Trinity College in Oxford und entwickelte dort eine besondere Affinität zur arabischen Sprache. Während seiner Zeit als britischer Konsul in Triest starb er 1890.

1842 trat Burton in den Militärdienst bei der Britischen Ostindien-Kompanie ein, was den Beginn seiner militärischen Karriere markierte. Er nutzte seine Zeit beim Militär, um verschiedene Sprachen wie Hindustani, Gujarati und Persisch zu erlernen. Sein Interesse am Nahen Osten und Afrika veranlasste ihn zu mehreren Expeditionen. Eine der bekanntesten führte ihn in den Jahren 1857-1858 zum Tanganjikasee in Ostafrika, einer der längsten und tiefsten Süßwasserseen der Welt, umgeben von vier ostafrikanischen Ländern: Burundi, Demokratische Republik Kongo, Tansania und Sambia.

Burton war einer der ersten Europäer, der die heiligen Städte Mekka und Medina besuchte, wobei er sich als eine der muslimischen Pilger ausgab, um unerkannt zu bleiben. Bekanntheit erwarb Burton auch für die Übersetzung von Werken wie „1001 Nacht“ und das „Kamasutra“. Obwohl Burton keine Entdeckungen von der Größenordnung anderer berühmter Entdecker seiner Zeit machte, trug er erheblich zum Verständnis der Kultur, Sprache und Geografie unterschiedlicher Regionen bei.

14. Heinrich Schliemann (1822-1890)

Heinrich Schliemann wurde 1822 in Deutschland geboren und war ein Pionier der Archäologie. Obwohl er ursprünglich Geschäftsmann war, widmete er sein Leben der Suche nach den antiken Städten, die in Homers Epen beschrieben wurden. Er starb 1890 in Italien.

Schliemanns berühmteste Entdeckung war die versunkene Stadt Troja in der heutigen Türkei. Er identifizierte die Lage der Stadt und begann 1871 mit den Ausgrabungen. Dort fand er mehrere Schichten der Besiedlung und behauptete, den Schatz des Priamos gefunden zu haben, was allerdings umstritten ist. Auch die Entdeckung der mykenischen Stadt Mykene in Griechenland ist ihm zuzuschreiben. Dort fand er das sogenannte „Löwentor“ und die „Schatzkammer des Atreus“.

Obwohl seine Methoden oft als rücksichtslos und destruktiv kritisiert wurden, legte er das Fundament für die moderne Archäologie in diesen Regionen, die das Verständnis der Bronzezeit im östlichen Mittelmeerraum immens bereicherten.

15. Percy Fawcett (1867-1925?)

Percy Fawcett wurde 1867 in England geboren und war ein britischer Vermessungsingenieur, Artillerieoffizier und Entdecker. Er erlangte Berühmtheit durch seine Expeditionen im Amazonasbecken Südamerikas, bei der Suche nach einer verlorenen Zivilisation, die er „Z“ nannte. Fawcett verschwand 1925 während einer dieser Expeditionen im brasilianischen Dschungel und wurde trotz zahlreicher Suchaktionen nie gefunden.

Fawcett unternahm mehrere Expeditionen in das Amazonasbecken und kartografierte weite Teile dieser unerforschten Regionen. Seine Berichte über die vielfältige Flora und Fauna sowie seine Theorien über eine mögliche „verlorene Stadt“ im Dschungel faszinierten und schockierten die westliche Welt gleichermaßen.

Obwohl er für seine Theorien oft belächelt wurde, legten seine detaillierten Kartierungen des Amazonas und seine ethnographischen Beobachtungen der indigenen Bevölkerung den Grundstein für spätere wissenschaftliche Forschungen in dieser Region. Er war einer der Ersten, der die Bedeutung der Erhaltung des Amazonas-Ökosystems erkannte und darauf hinwies. Sein Verschwinden und die vielen nachfolgenden Suchaktionen trugen zur Mystifizierung des Amazonas und zur weiteren Erforschung dieses unerforschten Gebiets bei.

16. Roald Amundsen (1872-1928)

Roald Amundsen wurde 1872 in Norwegen geboren und war ein herausragender Pionier in der Erforschung der Polarregion. Er war der erste Mensch, der sowohl den Südpol als auch den Nordpol erreichte. Amundsen ist vor allem für die Leitung der ersten erfolgreichen Expedition zum Südpol 1911 bekannt und starb 1928 bei einer Rettungsaktion im Arktischen Ozean.

Amundsens erste bedeutende Entdeckung war die erfolgreiche Durchquerung der Nordwestpassage zwischen 1903 und 1906, die die Schifffahrt zwischen dem Atlantik und dem Pazifik erheblich erleichterte. Aber sein größter Ruhm kam 1911, als er und sein Team als erste Menschen den Südpol erreichten, wobei sie eine gut geplante Route wählten und die Verwendung von Hundeschlitten optimierten.

Nordostpassage vom Atlantik zum Pazifik

Im Jahr 1918 gelang Amundsen erstmals die erfolgreiche Durchquerung der Nordostpassage entlang der Küste Russlands vom Atlantik zum Pazifik, eine der bemerkenswertesten Entdeckungsreisen in der Geschichte der Menschheit. Wie üblich hatte sich Amundsen sorgfältig auf die Expedition vorbereitet, indem er die Techniken und Kenntnisse der Inuit aufmerksam studierte. Die Expedition begann im Jahr 1903, wobei die Crew der Gjøa aus 6 Männern bestand. Die erste Überwinterung erfolgte in der Nähe von King William Island, wobei die Crew Beobachtungen über das Magnetfeld der Erde durchführte. Trotz vieler Herausforderungen angesichts von Eis und unvorhersehbaren Wetterbedingungen gelang es Amundsen und seiner Crew, die Nordostpassage im Jahr 1906 erfolgreich zu durchqueren.

CIA. Anmerkungen = bearbeitet durch Kreylonebelwind Kreylonebelwind at German Wikipedia, Public domain, via Wikimedia Commons

Amundsens Arbeit legte nicht nur den Grundstein für die Polarforschung, sondern auch für die Vorbereitung und Durchführung von Expeditionen. Er nutzte moderne Technologie und lernte von indigenen Völkern, um seine Expeditionen so sicher und effizient wie möglich zu gestalten. Seine Erfolge ebneten den Weg für die weitere Forschung und Entdeckung in extremen Regionen unserer Welt.

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