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Berühmte deutsche Astronauten

Deutschland hat eine lange Tradition in der Luft- und Raumfahrt, die sich in einer beeindruckenden Liste von Astronauten manifestiert. Deutsche Astronauten haben im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Missionen in den Weltraum unternommen und sowohl zur wissenschaftlichen Forschung als auch zur internationalen Zusammenarbeit beigetragen. Die Erfolgsgeschichten der deutschen Astronauten sind eng mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) verbunden.

Inhalt:

  1. Deutsche Astronauten im Weltall
  2. Europäische Weltraumorganisation (ESA)
  3. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
  4. Bemannte Weltraummissionen mit deutschen Astronauten an Bord
  5. Alexander Gerst: Deutschlands berühmtester Astronaut

Infografik: Tag der Kosmonauten: Deutsche Raumfahrer im Weltall | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

1. Deutsche Astronauten

Der Wandel im Bereich der Luft- und Raumfahrt ist unübersehbar, und deutsche Astronauten spielen in diesem Feld eine wichtige Rolle. Während die Raumfahrt einst fast ausschließlich in der Hand von zwei staatlichen Akteuren lag, spielen inzwischen weitere Nationen und auch private Unternehmen wie SpaceX eine zunehmend wichtige Rolle.

Am 12. April 1961 startete der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin als erster Mensch ins Weltall. Sowohl in der Sowjetunion als auch in Russland feierte man den Tag seitdem als „Tag der Kosmonauten“. 2011 erklärte auch die Generalversammlung der UN den 12. April zum „Internationalen Tag der bemannten Raumfahrt“. Der erste Deutsche im Weltall war Sigmund Jähn im Jahr 1978. Auf ihn folgten zehn weitere deutsche Astronauten, zuletzt der Geophysiker und Astronaut Alexander Gerst als Teil einer ISS-Mission.

Laut einer Analyse von Bryce Tech haben 2022 allein 11 private Unternehmen fast 100 Raketen in den Weltraum geschossen, wobei SpaceX mit 61 Starts einen beachtlichen Anteil hatte. Im Vergleich dazu haben traditionelle Raumfahrtagenturen und staatliche Unternehmen 71 erfolgreiche Missionen durchgeführt, wobei die China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC) und Russlands Roskosmos die Liste anführen. Es ist jedoch wichtig zu bemerken, dass die Grenzen zwischen staatlichen und privat finanzierten Akteuren zunehmend verschwimmen. Allen voran hat SpaceX im Jahr 2022 NASA-Aufträge im Wert von zwei Milliarden US-Dollar angenommen.

Infografik: Private und staatliche Raumfahrt fast gleichauf | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

2. Europäische Weltraumorganisation (ESA)

Deutsche Astronauten agieren meist im europäischen Verbund, wobei die Europäische Weltraumorganisation (ESA) die tragende Plattform ist. Die Missionen unter Beteiligung deutscher Astronauten reichen von Aufenthalten auf der Internationalen Raumstation (ISS) bis zu komplexen Forschungsprojekten, die unsere Kenntnisse über das Klima, Materialwissenschaften und vieles mehr erweitern sollen.

Mit ihrer Arbeit und ihren öffentlichen Auftritten inspirieren deutsche Astronauten die nächste Generation von Wissenschaftlern, Ingenieuren und deutschen Erfindern. Die Bedeutung dieses Beitrags sollte nicht unterschätzt werden, insbesondere angesichts der wachsenden Bedeutung Asiens im Raumfahrtsektor und der fortwährenden Dominanz der USA und Russlands.

3. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Das Interesse an der Erforschung und Erkundung des Weltraums hat sich in den letzten 20 Jahren rasant entwickelt. Laut Space Capital sind seit 2014 mehr als 280 Milliarden US-Dollar in entsprechende Startups investiert worden. Raumfahrt 2.0 symbolisiert einen Boom, der nicht mehr allein von Staaten, sondern zunehmend von privaten Unternehmen und Startups angetrieben wird. Im Vergleich zur traditionellen Dominanz von Großunternehmen wie Boeing und Airbus setzen nun Firmen wie SpaceX neue Maßstäbe in Sachen Innovation und Anzahl der Raketenstarts. Insbesondere SpaceX, gegründet von Elon Musk, hat mit bemannten Missionen zur ISS und zahlreichen Versorgungsflügen Aufsehen erregt. Diese Entwicklung markiert einen Paradigmenwechsel, der Raumfahrt nicht nur kommerziell attraktiver macht, sondern auch das Tempo der Innovationen beschleunigt.

In diesem Umfeld spielt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine entscheidende Rolle. Als zentrale Forschungseinrichtung Deutschlands für Luft- und Raumfahrt fungiert das DLR als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Industrie und Politik. Es fördert nicht nur die nationalen Projekte in der Weltraumerforschung, sondern engagiert sich auch stark in internationalen Projekten und Partnerschaften. Mit einer breiten Palette an Forschungsthemen – von der Erdbeobachtung über Materialforschung im Weltraum bis hin zu interplanetaren Missionen – ist das DLR integraler Bestandteil der globalen Anstrengungen, den Weltraum zu erforschen und zu nutzen. Dabei arbeitet das DLR auch mit kommerziellen Akteuren zusammen, um Innovationen zu beschleunigen und die kommerzielle Nutzung des Weltraums voranzutreiben. Es stellt somit sicher, dass Deutschland weiterhin an der Spitze der Luft- und Raumfahrtforschung bleibt.

4. Bemannte Weltraummissionen mit deutschen Astronauten an Bord

Die Geschichte der deutschen Raumfahrt ist geprägt von der erfolgreichen Zusammenarbeit mit verschiedenen Raumfahrtagenturen, die in den vergangenen 40 Jahren bemannte Missionen in den Weltraum durchgeführt haben.

Als erster deutscher Astronaut reiste Sigmund Jähn im Jahr 1978 für die DDR an Bord einer sowjetischen Sojus-Rakete ins All, gefolgt von Ulf Merbold im Jahr 1983, der als erster West-Deutscher mit der US-amerikanischen Raumfahrtagentur NASA ins All flog. Die Mission von Sigmund Jähn wurde in der damaligen DDR nicht nur als bedeutender Erfolg im Wettlauf der Raumfahrt zwischen Ost und West gefeiert, sondern auch als politisches Statement zelebriert. Nach seiner Rückkehr aus dem All wurde Jähn als Nationalheld gefeiert und diente als Inspiration für viele junge Menschen. Demgegenüber erregte die Mission von Ulf Merbold an Bord des Space Shuttles der NASA ebenfalls internationales Aufsehen, da sie die Integration Deutschlands in die westlichen Raumfahrtprojekte einleitete.

Das Jahr 1985 war ein besonderes Jahr, mit gleich drei deutschen Astronauten im All: Reinhard Furrer, Ernst Messerschmid und Gerhard Thiele. Nur sieben Jahre später hatten Klaus-Dietrich Flade und erneut Ulf Merbold Teil 1992 das Vergnügen, Teil einer bemannten Raumfahrtmission zu sein. Im darauffolgenden Jahr starteten die Astronauten Ulrich Walter und Hans Schlegel auf ihre ersten Missionen ins All.

Im Jahr 1995 unternahm der Astronaut Thomas Reiter seine erste von zwei Missionen. Zwei Jahre später, 1997, reiste Reinhold Ewald ins All. Das neue Jahrtausend begann mit den Weltraummissionen von Gerhard Thiele im Jahr 2000, gefolgt von Thomas Reiter, der 2006 erneut ins All flog.

Die erste Raumfahrt einer deutschen Astronautin lässt jedoch noch weiterhin auf sich warten, wobei die Chancen auf die erste Astronautin im Weltall steigen, seitdem auch die ESA diese Lücke erkannt hat.

5. Alexander Gerst: Deutschlands berühmtester Astronaut

Als einer der bekanntesten deutschen Astronauten gilt der Geophysiker Alexander Gerst, der 2014 erstmals ins All reiste und die fortwährende Präsenz Deutschlands im All erfolgreich fortführte, beobachtet von unzähligen technikbegeisterten Kindern und Erwachsenen, die seine Botschaften und Bilder aus dem All interessiert verfolgten. Von mehr als 8.000 Bewerbern wurde er 2009 in das ESA-Astronautenkorps aufgenommen. Er absolvierte zwei ISS-Missionen: Blue Dot (2014) und Horizons (2018). Seine akademische Wurzeln liegen in Geophysik und Vulkanologie, mit Studien an Universitäten in Karlsruhe, Neuseeland und Hamburg. Er nahm an Forschungsexpeditionen weltweit teil und promovierte 2010. Sein Astronautentraining begann 2009 und 2010 erhielt er sein Zertifikat.

Seine erste Mission unter dem Titel „Blue Dot“ fand 2014 statt und dauerte 166 Tage. Er leitete zahlreiche Experimente und Außenbordaktivitäten. Seine zweite Mission unter dem Titel „Horizons“ im Jahr 2018 war mit dem Privileg verbunden, als erster Deutscher und zweiter Europäer das Kommando über die ISS zu übernehmen. Er verbrachte 363 Tage im All und führte über 60 wissenschaftliche Experimente durch.

Nach seiner Rückkehr aus dem All arbeitete er im ESTEC und leitete Projekte, die sich auf post-ISS-Missionen konzentrierten. Gerst beteiligte sich auch an der Planung der Gateway-Raumstation und der Auswahl neuer ESA-Astronauten. Seit 2023 leitet er die Abteilung „Astronaut Operations“ am Europäischen Astronautenzentrum in Köln. Zusätzlich zu seiner professionellen Laufbahn engagiert sich Gerst als UNICEF-Botschafter und Autor.

Bild: Astronauten im All von NASA-Imagery auf Pixabay

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