Inhalt:
- Künstliche Intelligenz: Eine Einführung
- Pioniere der Grundlagenforschung zur künstlichen Intelligenz
- Visionäre KI-Architekten
- KI-Unternehmen und Geschäftsführer wichtiger Unternehmen
- Autoren und Futuristen
1. Künstliche Intelligenz: Eine Einführung
Künstliche Intelligenz hat unser Leben verändert und wird unsere Zukunft formen. Es war der Traum vieler Akteure in diesem Feld, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen und Planen auf Maschinen zu übertragen. Sie haben diesen Traum inzwischen dank ihrer Grundlagenforschung, Erfindungen und Innovationen Wirklichkeit werden lassen. Heute können Maschinen mit Menschen in jeder denkbaren Sprache kommunizieren, ihre Umgebung wahrnehmen, auf realisierte Daten und Befehle reagieren und sogar autonom handeln. In der heutigen Zeit ist künstliche Intelligenz allgegenwärtig. Und wir stehen vor aufregenden Entwicklungen in den Bereichen Maschinelles Lernen, Deep Learning und künstliche neuronale Netze. Diese Entwicklungen werden die Art und Weise, wie wir leben, lernen und arbeiten, radikal verändern.
2. KI-Pioniere in der Grundlagenforschung
Im folgenden Abschnitt widmen wir uns den Pionieren der Grundlagenforschung, die das Fundament für die Künstliche Intelligenz (KI) gelegt haben. Die meisten von ihnen waren Philosophen und Forscher, deren visionäre Arbeiten die Grundlage für das moderne Verständnis gelegt haben. Ihre Entdeckungen und Erkenntnisse haben dazu geführt, dass Maschinen heute lernen, denken und sogar mit Menschen kommunizieren können.
2.1. Alan Turing (1912-1954) und der Turing-Test
Alan Turing wird oft als „Vater der Informatik“ bezeichnet, weil er die Grundlagen für moderne Computer geschaffen hat. Der nach ihm benannte Turing-Test ist eine anerkannte Methode zur Beurteilung der Intelligenz von Maschinen. Der gesamte Film „Ex Macchina“ basiert auf der Idee dieser Testmethode. Die Besonderheit des Films besteht darin, dass er den Zuschauer in diesen Test einbezieht, obwohl von Anfang an klar ist, dass „Eva“ ein Roboter mit künstlicher Intelligenz ist.
2.2. John McCarthy, Marvin Minsky und Dartmouth-Konferenz
Die 1950er-Jahre markierten die formelle Geburt der Künstlichen Intelligenz als wissenschaftliches Feld. Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ wurde erstmals 1956 bei der berühmten Dartmouth-Konferenz geprägt. Die damaligen KI-Forscher kamen dort zusammen, um die Grundlagen und das Potenzial dieser neuen Disziplin zu diskutieren. Mit dabei waren unter anderem John McCarthy und Marvin Minsky, zwei wichtige Pioniere auf diesem Gebiet.
John McCarthy (1927-2011) prägte auf dieser Versammlung den Begriff „Künstliche Intelligenz“. In der Folgezeit trug er wesentlich zur Entwicklung der Programmiersprache LISP bei, die bei der Entwicklung vieler KI-Systeme genutzt wurde.
Marvin Minsky (1927-2016): Minsky ist als Pionier in KI und Kognitionswissenschaften bekannt. Er hat unter anderem die „Society of Mind“-Theorie entwickelt. Sie konnte aufzeigen, wie „Intelligenz“ aus der Interaktion nicht intelligenter Komponenten entstehen kann. Später hat er zusammen mit Seymour Papert das Labor für Künstliche Intelligenz am Massachusetts Institute of Technology begründet (AI Lab).
2.3. Frank Rosenblatt und das Perzeptron
Frank Rosenblatt (1928-1971): Rosenblatt entwickelte das Perzeptron, das erste Modell für Maschinelles Lernen. Er legte damit den Grundstein für die moderne KI.
2.4. Theoretische Grundlagen und Kognitionswissenschaft
Judea Pearl (1936): Pearl ist ein israelisch-amerikanischer Informatiker und Philosoph. Er ist bekannt für seine Pionierarbeit zu Modellen der Kausalität und die Entwicklung von Bayesschen Netzen. 2011 erhielt er den Turing Award, die höchste Auszeichnung in der Informatik. Er ist auch Autor mehrerer Bücher, darunter „Causality: Models, Reasoning and Inference“ und „The Book of Why“.
Stuart Russell (1962): Russell ist ein prominenter Forscher auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Ferner ist er Co-Autor des einflussreichen Lehrbuchs „Artificial Intelligence: A Modern Approach“.
Gary Marcus (1970): Als Professor für Psychologie und Neurowissenschaften hat Marcus mehrere Bücher zu KI und Kognition verfasst. Darin hat er oft den aktuellen Stand des Deep Learning kritisiert.
Joshua Tenenbaum (1971): Tenenbaums Arbeit an kognitiver Wissenschaft und KI konzentriert sich darauf, wie Menschen und Maschinen lernen können, indem sie Modelle der Welt aufbauen.
2.5. Deep Learning und neuronale Netzwerke
Geoffrey Hinton (1947): Hinton ist eine zentrale Figur in der Entwicklung des Deep Learning. Er war maßgeblich daran beteiligt, während des KI-Winters in den 1980er-Jahren das Interesse an neuronalen Netzen zu fördern.
Yoshua Bengio (1964): Bengio ist ein kanadischer Informatiker, der besonders für seine Arbeit an künstlichen neuronalen Netzen und Deep Learning bekannt ist. Er ist Professor am Department of Computer Science and Operations Research der Universität Montreal. Zudem ist er wissenschaftlicher Direktor des Montreal Institute for Learning Algorithms (MILA). Zusammen mit Geoffrey Hinton und Yann LeCun erhielt er 2018 den ACM A.M. Turing Award für ihre Forschung im Bereich Deep Learning.
3. Visionäre KI-Architekten
Die folgenden Personen haben maßgeblich zur Entwicklung und praktischen Anwendung der Künstlichen Intelligenz beigetragen. Sie sind eine Mischung aus Forschern, Entwicklern und Unternehmern, die bahnbrechende Innovationen entwickelt oder technische Fortschritte erzielt haben. Einige davon haben erfolgreiche KI-Unternehmen mitgegründet oder die nächste Generation von KI-Architekten ausgebildet.
3.1. Weizenbaum und ELIZA als Vorläufer von ChatGPT
Joseph Weizenbaum (1923-2008) veröffentlichte 1966 das Programm ELIZA, einen Meilenstein in der Verarbeitung natürlicher Sprache durch Computer. ELIZA simulierte eine Psychotherapie-Sitzung so überzeugend, dass viele Teilnehmer glaubten, sie würden mit einem Menschen kommunizieren. Da es nie darauf ausgerichtet war, einen menschlichen Therapeuten zu ersetzen, war es für seinen Erfinder Weizenbaum eine Überraschung, wie bereitwillig Nutzer einer Maschine ihre intimsten Details preisgaben. Heute wird ELIZA als Vorläufer der modernen Chatbots betrachtet.
3.2. KI Architekten der Convolutional Neural Networks
Die Evolution der Convolutional Neural Networks (CNNs) ist eng verknüpft mit einigen namhaften KI-Architekten. Zu den bekanntesten gehören Geoffrey Hinton, Yoshua Bengio und Yann LeCun, die drei „Godfathers of AI“. Ihre Arbeiten haben die Art und Weise, wie Maschinen Bilder und Sprache interpretieren und verarbeiten, radikal verändert. In diesem Kapitel schauen wir uns einige herausragenden Persönlichkeiten und ihre wichtigsten Beiträge zur Entwicklung und Verfeinerung der CNNs an.
Patrick Haffner und Yann LeCun waren Teil des Teams bei Bell Labs, das LeNet entwickelte. Es war ein Vorläufer der Convolutional Neural Networks, die heute in vielen Anwendungen zur maschinellen Bild- und Spracherkennung eingesetzt werden. LeNet-5 war eines der ersten Convolutional Neural Networks. Es hat die Entwicklung des Deep Learnings maßgeblich beeinflusst. Ursprünglich zur Erkennung handgeschriebener Zahlen konzipiert, zeigte das Modell eine beeindruckend niedrige Fehlerquote von nur 1%.
Yann LeCun (1960) ist ein französischer Informatiker, der vor allem für seine Arbeiten zur optischen Zeichenerkennung und Computer Vision mit Convolutional Neural Networks (CNNs) bekannt ist. Er ist Professor am Courant Institute of Mathematical Sciences an der New Yorker Universität und Chief AI Scientist bei Meta. Im Jahr 2018 erhielt er zusammen mit Yoshua Bengio und Geoffrey Hinton den Turing Award für ihre Arbeit im Bereich Deep Learning.
Geoffrey Hinton (1947) kanadischer Kognitionswissenschaftler und Informatiker, einer der drei „Godfathers of AI“, der für seine Arbeit an künstlichen neuronalen Netzwerken bekannt ist. Von 2013 bis 2023 arbeitete er für Google Brain und die Universität von Toronto. Im Mai 2023 verkündete er seinen Rücktritt von Google Brain. Fortan äußerte er mit großer Medienaufmerksamkeit sein Bedenken hinsichtlich der Risiken der KI-Technologie. 2018 erhielt er gemeinsam mit Yoshua Bengio und Yann LeCun den Turing-Award für ihre Arbeiten zum Deep Learning.
3.3. Demis Hassabis und DeepMind
Demis Hassabis (1976), britischer KI-Forscher und Unternehmer, war schon als Kind ein Schachwunder, als er mit 13 Jahren Meisterniveau erreicht. Er begann seine berufliche Karriere als Programmierer von Spielen. Er arbeitete für Unternehmen wie Bullfrog und Lionhead, bevor er sein eigenes Studio Elixir gründete. Nach dem Verkauf von Elixir kehrte er zur akademischen Arbeit zurück und erlangte seinen Doktortitel in kognitiver Neurowissenschaft an der University College London (UCL).
2010 gründete er DeepMind Technologies, ein britisches KI-Forschungslabor und seit 2014 bzw. 2015 eine Tochtergesellschaft von Alphabet Inc. (ehemals Google). Das Start-up erhielt Kapital von Großinvestoren wie Horizons Ventures und Founders Fund sowie von Unternehmern wie Scott Banister, Peter Thiel und Elon Musk. DeepMind sorgte 2016 für Schlagzeilen, als sein AlphaGo-Programm den Go-Meister Lee Sedol besiegte. Es war ein wegweisender Durchbruch in der Evolution der Künstlichen Intelligenz. Im Jahr 2020 machte DeepMind mit AlphaFold erhebliche Fortschritte bei der Lösung des Proteinfaltungsproblems.
3.4. Andrew Ng und Google Brain
Andrew Yan-Tak Ng, britisch-amerikanischer Informatiker mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz (KI), war Mitbegründer und Leiter von Google Brain. Als Professor an der Stanford University hat Ng auch bedeutende Beiträge zur Online-Bildung geleistet. Er war Mitgründer von Coursera und deeplearning.ai. 2018 gründete er den AI Fund, einen anfänglich mit 175 Millionen Dollar ausgestatteten Investmentfonds zur Unterstützung von Start-ups im Bereich „Künstliche Intelligenz“. Außerdem gründete er Landing AI, das KI-gestützte SaaS-Produkte anbietet.
3.5. David Ferrucci und IBM Watson
IBM Watson war eine der ersten KI-basierten Plattformen, die darauf trainiert war, Fragen in natürlicher Sprache zu beantworten. Einer der hauptverantwortlichen Entwickler von Watson im Rahmen des DeepQA-Forschungsprojekts von IBM war David Ferucci. In einer Demonstration seiner Fähigkeiten besiegte Watson in drei Folgen der Quizsendung Jeopardy! seine menschlichen Kontrahenten mehr als deutlich. Inzwischen wird Watson in verschiedenen Bereichen eingesetzt, beispielsweise im Versicherungswesen oder in der Medizin.
Rodney Brooks, ehemaliger Professor am MIT und Mitbegründer von iRobot, Rethink Robotics und Robust.AI. Ein Höhepunkt seiner Karriere war die Einführung des Industrieroboters Baxter, der sicher mit menschlichen Arbeitern interagieren und für einfache Aufgaben programmiert werden konnte.
Ian J. Goodfellow, geboren 1987, ist ein amerikanischer Informatiker, bekannt für seine Arbeit an künstlichen neuronalen Netzwerken und Deep Learning. Er war Forschungswissenschaftler bei Google Brain und Direktor für maschinelles Lernen bei Apple. Sein bedeutendster Beitrag ist die Erfindung des Generative Adversarial Network (GAN), eine Technologie zur Bildgenerierung. Nach seiner Karriere bei Google und Apple ist er nun bei DeepMind tätig. Er ist Mitautor des Lehrbuchs „Deep Learning“ und hat an dem renommierten Lehrbuch „Artificial Intelligence: A Modern Approach“ mitgeschrieben.
4. KI-Unternehmen und CEOs (Geschäftsführer)
Die nachfolgenden Unternehmer und CEOs haben mit ihren Unternehmen die Entwicklung dieser neuen Technologie maßgeblich geprägt und vorangetrieben. Einige werden sicher eine tragende Rolle bei der Gestaltung der KI-Zukunft spielen.
- Sebastian Thrun ist der Gründer von Udacity und Google X, bekannt für seine wegweisende Arbeit in den Bereichen autonomes Fahren und Online-Lernen.
- Fei-Fei Li, Mitentwicklerin von ImageNet und Mitgründerin von AI4ALL, hat maßgeblich dazu beigetragen, den Standard für maschinelles Sehen und Bilderkennung zu setzen und gleichzeitig den Zugang zu KI zu diversifizieren.
- Daphne Koller ist Mitbegründerin von Coursera, einem führenden Unternehmen im Bereich Online-Lernen, das Bildung für alle zugänglich macht.
- Andrej Karpathy, Director of AI bei Tesla, ist führend in der Implementierung von KI-Systemen in den Automobilsektor, insbesondere im Bereich autonomes Fahren.
- Raquel Urtasun, Gründerin von Waabi, ist eine führende Stimme in der autonomen Fahrzeugtechnologie und hat dazu beigetragen, KI auf die Straße zu bringen.
- Li Deng dient als Chief Artificial Intelligence Officer bei Citadel, wobei seine Arbeit die Verbindung von KI und Finanzindustrie fördert.
- Rana el Kaliouby, Mitbegründerin und CEO von Affectiva, ist bekannt für ihre Arbeit, um Computern das Verständnis menschlicher Emotionen beizubringen.
- Daniela Rus leitet als Direktorin das MIT Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL) und steht an vorderster Front der KI-Forschung.
- Oren Etzioni, CEO des Allen Institute for Artificial Intelligence, arbeitet daran, KI-Technologien praktisch einsetzbar und für den Menschen nützlich zu machen.
- Sam Altman, CEO von OpenAI, treibt die Forschung und Implementierung von KI in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen voran, immer mit dem Fokus auf sichere und nützliche KI.
Diese zehn Personen repräsentieren die Spitze des Eisbergs der künstlichen Intelligenz und deren Anwendung in vielfältigen Bereichen. Sie verkörpern die Zukunft und die Möglichkeiten, die diese aufregende Technologie bietet.
5. Autoren und Futuristen
Neben großartigen Forschern, KI-Architekten und Unternehmern dürfen wir die Gruppe der Autoren und Futuristen nicht vergessen. Sie haben mit ihren Büchern und wissenschaftlichen Analysen nicht nur die Möglichkeiten und Chancen in der Zukunft aufgezeigt, sondern auch eindrücklich auf die Risiken und Gefahren hingewiesen.
- Ray Kurzweil: Futurist und Autor, bekannt für seine Vorhersagen zur technologischen Singularität und seine Arbeit bei Google.
- Nick Bostrom: Philosoph, der für seine Arbeit zu existenziellen Risiken, insbesondere künstlicher Superintelligenz, anerkannt ist.
- James Manyika: Senior Partner bei McKinsey & Company und Vorsitzender des McKinsey Global Institute, bekannt für seine Beiträge zur Analyse wirtschaftlicher und technologischer Trends.
Weitere interessante Bücher stammen von Yuval Noah Harari (Homo Deus) und Max Tegmark (Life 3.0). Beide haben in ihren Büchern mögliche Auswirkungen der KI auf die Zivilisation beschrieben.
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