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Schulden und die Zombies der Zukunft

Die globale Corona-Pandemie ließ die Schulden weltweit von einem hohen Niveau nochmals rasant steigen. Man hört und liest, dass die politischen und wirtschaftlichen Eliten Covid-19 als „willkommene“ Gelegenheit erkennt, einen globalen Neustart ins Visier zu nehmen. Was ist wirklich dran an dem Gerücht, dass die Davos-Clique einen ernsthaften „Großen Neustart“ plant? Ein Blick auf die Webseite des World Economic Forum verrät diesbezüglich, dass globale Interessengruppen zusammenarbeiten müssen, um die direkten Folgen der COVID-19-Krise zu bewältigen. Die Initiative nennt sich dort „The Great Reset“.

1. Vom Klimawandel zur Corona-Pandemie

Auf dem Weltwirtschaftsforum 2020 (WEF) in Davos diskutierten die Eliten aus Politik und Wirtschaft noch über den Klimawandel, den die Macher rund um Klaus Schwab in ihrem Global Risks Report unter die Top 5 Risiken der kommenden 10 Jahre einordneten. Extreme Wetterereignisse, Naturkatastrophen und der Verlust der Biodiversität zählten sie zu den größten Bedrohungen der nächsten Dekade. Greta Thunberg erhielt die Gelegenheit, vor den Folgen des Klimawandels zu warnen.

Infografik: Der Klimawandel ist das größte Problem unserer Zeit | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Völlig nichtsahnend oder blind und taub taumelten und stolperten die Eliten unserer Welt in eine der größten Tragödien unserer Zeit, die sich da in China schon andeutete und später mit Covid-19 betitelt wurde. Es dauerte allerdings noch ein paar Wochen, bis die WHO die von Covid-19 ausgehenden Gefahren in ihrem vollen Ausmaß erkannte und eine Pandemie ausrief. In Deutschland zeigt sich das Virus erstmals in einem Unternehmen nahe München, wo mehrere Mitarbeiter erkrankten.

2. Schulden führen zu Pleitenwelle

Nicht erst seit gestern leben wir in einer Welt von Schulden. Ein großer Teil der Bevölkerung in den meisten Ländern dieser Welt lebt von Tag zu Tag, Woche zu Woche und Monat zu Monat. Das gleiche gilt für die Unternehmen. Man könnte sogar meinen, desto größer, desto mehr Schulden.

Schon ein Monat ohne oder mit deutlich weniger Einkommen führt bei einem großen Teil der Menschen weltweit zu einem wirtschaftlichen Kollaps mit der Folge, dass sie ihre Miete, Krankenversicherung oder sonstige Ausgaben nicht mehr bezahlen können. Der wirtschaftliche Stillstand eines ganzen Landes verursacht irreversible Konsequenzen bei denen, die keine liquiden Rücklagen gebildet haben oder bilden konnten.

Unternehmen kollabieren unter Schulden

Das Schuldendilemma ist ein globales Problem und wurde durch die Corona-Krise nochmals enorm verschärft. Die nachfolgende Infografik auf Basis von Daten der Bank for International Resettlements zeigt die Verschuldung chinesischer, amerikanischer und deutscher Unternehmen in den Jahren 2016 bis 2018.

Die Konsequenzen aus dem „Shut-down“ im Kampf gegen das Coronavirus werden überall auf der Welt dramatisch sein. In der ersten Phase werden die Banken dazu animiert oder verpflichtet, an Unternehmen und Privatleute noch mehr günstige Kredite zu vergeben – was zum einen deren Verschuldung weiter antreiben wird und zum anderen den Bestand an problematischen Krediten in den Büchern der Banken erhöhen wird.

Die Stabilität der Bankensysteme gerät dadurch weiter in Schieflage, sowohl in China als auch in den USA und Europa. Was schon vor Auftreten des Coronavirus begonnen hat, wird sich in 2020 und in den folgenden Jahren noch verschärfen. Die Unternehmen in Deutschland stehen im Vergleich zu denen in China und USA sogar noch gut da.

Infografik: Chinas Firmen hoch verschuldet | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Dennoch sind auch in Deutschland viele Unternehmen nicht in der Lage, ihre Zahlungsverpflichtungen zu decken, geschweige denn liquide Rücklagen zu bilden. Die Zahl der überschuldeten Unternehmen wird sich in den kommenden Monaten und Jahren dramatisch erhöhen.

Überschuldung privater Haushalte in Deutschland

Bei den Privathaushalten sieht das Bild nicht besser aus. Auf Basis des Schuldner-Atlas der Creditreform ist die Zahl der überschuldeten Privathaushalte in Deutschland schon 2018 zum fünften Mal in Folge angestiegen. Der Anstieg verlangsamte sich zwar, wird aber infolge der Corona-Krise 2020 und in den kommenden Jahren rapide ansteigen.

Infografik: Fast 7 Mio. Menschen in Deutschland sind überschuldet | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Zunahme der Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen könnte durch die Corona-Krise weltweit um 25 Millionen Menschen steigen. Das zeigt die nachfolgende Statista-Grafik auf Basis einer Prognose der International Labour Organization (ILO).

Die ILO-Experten haben ihrer Schätzung 3 Szenarien mit unterschiedlichem Rückgang des BIP-Wachstums zu Grunde gelegt: Beim Szenaria „niedrig“ sinkt das BIP-Wachstum um 2 %, bei „mittel“ um 4 % und bei „hoch“ um 8 %. Alle drei Szenarien deuten auf einen signifikanten Anstieg der Arbeitslosigkeit infolge der Corona-Pandemie hin.

Zum Vergleich: Die globale Finanzkrise 2008/09 hat die Zahl der weltweiten Arbeitslosen um 22 Millionen steigen lassen. Im vergangenen Jahr waren Schätzungen der ILO zufolge rund 174 Mio. Menschen ohne Arbeit. Alle in der Grafik gezeigten ILO-Szenarien können aufgrund der sich schnell verändernden Infektionszahlen Fehler enthalten, die untere und obere Grenze dieser Fehler ist jeweils mit einem Strich in der Grafik markiert.

Infografik: Corona-Krise könnte weltweit 25 Millionen Jobs kosten | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

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