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Rudolf Diesel und die Erfindung des Dieselmotors

Rudolf Diesel war einer der berühmtesten deutschen Erfinder, der nach dem ihm benannten Dieselmotor in die Annalen der Geschichte als herausragender Ingenieur eingeht. Seine bahnbrechende Erfindung markierte einen Meilenstein in der industriellen Revolution und hatte weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung der industriellen Entwicklung Deutschlands. Bei der MAN AG in Augsburg sind noch heute Tausende Mitarbeiter mit dem Bau riesiger Dieselmotoren für Lokomotiven, Lkws und Frachtschiffe beschäftigt.

Inhalt:

  1. Rudolf Diesel in Ausbildung
  2. Rudolf Diesel und die Erfindung des Dieselmotors
  3. Unternehmensgründung und Vermarktung des Dieselmotors
  4. Das Vermächtnis von Rudolf Diesel

1. Rudolf Diesel in Ausbildung

Rudolf Diesel, der Erfinder des nach ihm benannten Dieselmotors, wurde am 18. März 1858 als Sohn deutscher Auswanderer in Paris geboren. Mit 12 Jahren musste er als Deutscher jedoch sein Geburtsland Frankreich wegen des Deutsch-Französischen Krieges verlassen. Er reiste über London nach Augsburg in die Heimatstadt seines Vaters, um dort seine Ausbildung fortzusetzen. Später studierte an der Polytechnischen Schule in München, bevor er in der Maschinenfabrik der Gebrüder Sulzer in Winterthur und in der Linde’schen Eisfabrik in Paris arbeitete, wo er bald zum Direktor befördert wurde. Dort ließ er auch seine ersten Erfindungen zur Herstellung von Eis patentieren. Da ihm sein akademischer Lehrer und damaliger Chef Carl von Linde in seiner neu gegründeten Aktiengesellschaft für Markt- und Kühlhallen in Berlin einen Vorstandsposten anbot, kehrte Diesel im Februar 1890 wieder nach Deutschland zurück.

2. Rudolf Diesel und die Erfindung des Dieselmotors

Seine größte Errungenschaft ist zweifellos die Erfindung des Dieselmotors, für dessen Ausgangsidee er am 23. Februar 1893 vom Kaiserlichen Patentamt zu Berlin ein Patent für eine „Neue rationelle Wärmekraftmaschine“ erhielt. Der Durchbruch zum funktionsfähigen Dieselmotor gelang ihm jedoch erst viele Jahre später 1897 mithilfe der Ingenieure bei der Maschinenfabrik Augsburg (ein Vorläufer der MAN AG) und mit finanzieller Unterstützung der Firma Friedrich Krupp. Der von ihm entwickelte Dieselmotor unterschied sich von den herkömmlichen Verbrennermotoren in mehrerer Hinsicht: hohe Verdichtung im Zylinder, Verwendung von leicht entzündlichem Schweröl und Selbstzündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches.

3. Unternehmensgründung und Vermarktung des Dieselmotors

Nachdem Rudolf Diesel den ersten Prototypen des Dieselmotors vorgestellt hatte, entwickelten sich ab 1898 eine Menge Aktivitäten rund um die Produktion und Vermarktung des neuen Motors, der bei vielen namhaften Motorenfabriken auf der ganzen Welt großes Interesse erregte. Am 1. Januar 1898 gründete Rudolf Diesel zunächst die Dieselmotorenfabrik Augsburg. Im September folgte die Gründung der Allgemeinen Gesellschaft für Dieselmotoren AG (kurz AGD) in Augsburg, an der neben Rudolf Diesel auch Heinrich von Buz, Friedrich Alfred Krupp und Berthold Bing beteiligt waren. Der Zweck dieser Gesellschaft bestand in erster Linie darin, die Vermarktung des Dieselmotors zu übernehmen. Diesel hatte seine gesamten Aktien, Beteiligungen und Patentrechte rund um den Dieselmotor in diese Firma eingebracht und verpflichtete sich darüber hinaus, die weiteren Verbesserungen, Erfindungen und Patente der „Allgemeinen“ ohne weitere Vergütung zu überlassen.

Nach der erfolgreichen Markteinführung des Dieselmotors und einer Reihe von Weiterentwicklungen erlebte die AGD eine Phase der Expansion und des Wachstums, bevor sie 1908 nach Ablauf der Patente wieder aufgelöst wurde. Der Dieselmotor von 1908 hatte jedoch mit der „Wärmekraftmaschine“ von 1893 nur noch wenige Gemeinsamkeiten.

4. Das Vermächtnis von Rudolf Diesel

Dennoch bildete das Erbe von Rudolf Diesel eine wichtige Grundlage für den Erfolg der MAN AG, deren Dieselmotoren Lokomotiven, Lastwagen und riesige Frachtschiffe antreiben, um Waren quer durch die Welt zu transportieren. In Deutschland ist rund jedes dritte Auto ein Diesel. Den ersten Diesel-Versuchsmotor, ein schwarzes, 2 1/2 Meter hohes Ungetüm und einem Gewicht von 4 Tonnen, steht im MAN-Museum in Augsburg. Der erste funktionsfähige Dieselmotor befindet sich dagegen im Deutschen Museum in München. Ein Grab des großen Erfinders gibt es allerdings nicht, weder in Augsburg noch in München, wo er bis zu seinem Tod am 29. September 1913 wohnte. Er starb während einer Überfahrt über den Ärmelkanal nach England, wo er jedoch nie ankam, da er in der Nacht auf den 30. September 1913 auf mysteriöse Weise über Bord ging und einige Tage später nur noch tot aufgefunden werden konnte.

Rudolf Diesel und die Erfindung des Dieselmotors
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