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Kryptowährungen – Trend oder Blase?

Der Einstieg in die Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum & Co. ist für viele eine verlockende Möglichkeit, schnell von den rasanten Kursgewinnen zu profitieren. Was allerdings beim Kauf von Aktien gilt, muss natürlich erst recht beim Kauf von Coins wie Bitcoin beachtet werden. Die Kursrisiken sind schon bei Aktien hoch, bei Bitcoin ungleich höher und bei den übrigen Coins und Token enorm bis hin zum Totalverlust. Ganz neu sind die Kryptowährungen mittlerweile nicht mehr. Der Hype um Bitcoin hat jedoh viele neue Kryptowährungen aufkommen lassen und inzwischen werden auch diese für Otto Normalbürger interessant.

Inhalt:

  1. Kryptowährungen – Trend, Hype oder Blase?
  2. Krytowährungen nur eine weitere historische Blase?
  3. Was ist ein Bitcoin?
  4. Einstieg in Bitcoin und andere Kryptowährungen
  5. Hände weg von Kryptowährungen auf Kredit
  6. Nur Bitcoin oder Diversifikation?
  7. Klassifizierung der Kryptowährungen

1. Kryptowährungen – Trend, Hype oder Blase?

Die meisten Leute wissen immer noch nicht ganz genau, ob es sich bei den Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum & Co. um einen neuen Megatrend, einen kurzfristigen Hype oder nur um eine Blase handelt. Vielleicht ist es auch ein Pyramidensystem (ponzi scheme), bei dem nur die ersten Einsteiger gewinnen?

Lohnt sich ein Einsatz in Kryptowährungen noch oder ist es schon zu spät? Die Entscheidung muss natürlich jeder für sich selbst treffen, aber es ist zu bedenken, dass Bitcoin, Ethereum, Ripple oder Litecoin bereits eine mehrjährige, umfassende Entwicklung mit Höhen und Tiefen hinter sich haben.

Fakt ist: Die Kurse für Bitcoin, Ethereum und Litecoin sind bis heute rasant gestiegen und es spricht wenig dafür, dass dies in naher Zukunft abrupt enden sollte. Nichtsdestotrotz ist die Volatilität mit enormen und schnellen Bewegungen nach oben und unten nichts für Menschen mit schwachen Nerven.

2. Krytowährungen nur eine weitere historische Blase?

Für die Kritiker und Dauerwarner sind Kryptowährungen nur eine weitere historische Spekulationsblase, vergleichbar mit der Tulpenmanie in den 1630er Jahren während des Goldenen Zeitalters der Niederlande. Andere führen auch gerne die Dotcom-Blase in den USA oder den Neuen Markt in Deutschland an, ohne zu erklären, wo der eklatante Unterschied zwischen diesen Beispielen liegt. Darüber hinaus ist der Begriff der Spekulationsblase nicht zur verwechseln mit hoher Volatilität, was eben etwas anderes ist.

Bei einer Spekulationsblase ist eine anhaltende Abweichung vom Fundamentalwert festzustellen, während eine hohe Volatilität eher zu Übertreibungen in beide Richtungen neigt. Dessen ungeachtet ist es für die historischen Spekulationsblasen wie die Tulpenmanie (1634-1639), die Missisippi-Blase (1718-1720) oder die Südseeblase (1719-1720) typisch, dass die Kurse der Fundamentalwerte nach dem Platzen der Blasen ihren Höhepunkt der Boomphase nie oder erst nach vielen Jahren (Dotcom-Blase) wiedererlangen konnten.

Im Gegensatz dazu konnten sich die Kurse von Bitcoin nach durchaus herben Rückschlägen regelmäßig wieder erholen, und das in kürzester Zeit, um dann die nächste Übertreibung nach oben aufzuführen. Die Herausforderung besteht darin, Bitcoin und die anderen Kryptowährungen zu bewerten, um dann zu entscheiden, ob eine Übertreibung nach oben oder unten besteht.

3. Was ist ein Bitcoin?

Bitcoin ist eine Kryptowährung auf Basis eines dezentral organisierten Rechner-Netzwerks (Blockchain), das alle Bitcoin-Transaktionen verzeichnet. Mittels kryptographischer Verschlüsselung wird ein fälschungssicherer und günstiger Austausch von Geldbewegungen über das Internet ermöglicht. Die Inhaberschaft an einem Bitcoin wird dezentral in dem Rechner-Netzwerk gespeichert und laufend aktualisiert. Der Kurs eines Bitcoin im Verhältnis zum US-Dollar oder zum Euro wird über den Handel auf den Finanzmärkten ermittelt.

Infografik: Bitcoin ist günstiger und schneller | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Neben Bitcoin gibt es Hunderte weitere Kryptowährungen, wobei Bitcoin als Pionier den Markt anführt und dominiert, gefolgt von Ethereum an zweiter Stelle. Daran wird sich so bald auch nichts ändern. Bei den Verfolgern bin ich mir allerdings nicht so sicher.

Infografik: Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

4. Einstieg in Bitcoin und andere Kryptowährungen

Wer einen Bitcoin oder andere Kryptowährungen erwerben will, hat grundsätzlich drei Alternativen:

  1. Mining, d.h. die computerbasierte Lösung kryptographischer Aufgaben;
  2. Empfang von Bitcoin oder anderen Kryptowährungen als Zahlungsmittel für den Verkauf von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen;
  3. Kauf über eine Krypto-Börse oder einen Marktplatz.

Bei den Kryptobörsen gehören Coinbase*, Bitfinex, Kraken und Bitstamp zu den Pionieren, die in Sachen Sicherheit und Service zu den Vorreitern gehören. Laufend kommen neue hinzu.

Doch Vorsicht: Auch bei den Krytobörsen gibt es immer wieder schwarze Schafe. Von den kleineren Kyptobörsen mit Sitz außerhalb der EU würde ich aus verschiedenen Gründen abraten.

Coinbase ist zwar ein US-Unternehmen, hat aber eine europäische Tochter mit Sitz in Irland. Coinbase hat also eine europäische IBAN und ist Mitglied der europäischen Einlagensicherung. Der Anmeldevorgang und die Verifizierung der persönlichen Angaben ist übersichtlich und schnell erledigt.

5. Hände weg von Kryptowährungen auf Kredit

Der Boom bei Kryptowährungen im vergangenen Jahr treibt schon eigenartige Blüten. Der hohe Wertzuwachs bei vielen Kryptowährungen brachte viele auf die Idee, sich die finanziellen Mittel für einen Einstieg in Bitcoin, Ethereum, Litecoin oder Ripple über einen Kredit oder durch Ausschöpfung einer bereits vorhandenen Kreditlinie zu beschaffen. Bei Kursanstiegen mag diese Strategie im Nachhinein richtig und lohnenswert erscheinen, aber der richtige Ein- und Ausstieg ist bei dieser Strategie essentiell wichtig.

Infografik: 2017, das Boom-Jahr für Kryptocoins | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Wie die Entwicklung bei Bitcoin von Dezember 2017 bis heute gezeigt hat, gehen die Kursschwankungen allerdings in beide Richtungen, also auch nach unten. Wer Bitcoin im Dezember 2017 auf Kredit kauft, hat für #HODL Strategien vielmals keine Nerven und keine Zeit.

Kryptowährungen auf Kredit kaufen ist immer mit einem enormen Risiko verbunden und daher grundsätzlich tabu. Dies erklärt auch, warum der Kauf von Kryptowährungen über die Kreditrate unzulässig bzw. nur in kleineren Beträgen gestattet ist.

6. Nur Bitcoin oder Diversifikation?

Wie bei allen anderen Geldanlagen und Investments gehört es zu den Grundregeln der Vermögensanlage, „nicht alle Eier in einen Korb zu legen“, wie es Kostolany schön formuliert hat. Idealerweise verteilt man das Portfolio auf unterschiedliche Vermögenswerte. Das bedeutet zunächst, dass man nur einen Bruchteil seines Vermögens in Kryptowährungen „investieren“ sollte, meines Erachtens maximal 5% bis 10%.

Innerhalb der Kryptowährungen ist Bitcoin sicherlich das Flaggschiff, das den größten Teil der Anlagesumme verdient, wenn die grundsätzliche Entscheidung zum Investieren in Kryptowährungen positiv ausgefallen ist. In diesem Fall erscheint es mir sinnvoll, im Sinne einer Diversifaktion dann auch in andere Kryptowährungen mit Potential zu investieren.

7. Klassifizierung der Kryptowährungen

Man kann das Krypto-Universum in sechs verschiedene Kategorien einteilen, wobei Bitcoin nach wie vor die dominante Stellung einnimmt (bitcoin dominance) und zu den Coins mit eigener Blockchain gehört. Die ursprüngliche Idee des Entwicklers unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto war in erster Linie die Peer-to-Peer-Transaktion von Vermögenswerten ohne eine Bank als Vermittler. In diese Gruppe lassen sich auch die Kryptowährungen Ripple (XRP) und Stellar Lumen einordnen.

Die zweite Gruppe bilden die nativen Coins mit eigener Blockchain, die darüber hinaus die Funktionalität von „smart contracts“ anbieten und so die Bildung von sog. Token ermöglichen. Diese Gruppe wird von Ethereum dominiert, umfasst aber auch die Ethereum-Konkurrenten , BNB, Cardano, Solana, Avalanche oder Algorand. Ich würde auch Polygon (MATIC) in diese Gruppe einbeziehen.

Spannend ist auch die dritte Kategorie mit den Kryptowährungen, die sog. dezentrale Börsen und Marktplätze symbolisieren. Anders als Coinbase und Binance basieren dezentrale Börsen (DEXs) und Marktplätze auf „smart contracts“, die den algorithmischen Handel auf Basis einer Blockchain rund um die Uhr ermöglichen. Der Nutzer sendet beispielsweise Ethereum an die dezentrale Börse (Uniswap) und erhält im Austausch dafür einen anderen Token. Nebem dem automatisierten Handel von Kryptowährungen haben Nutzer auch die Möglichkeit, einem DEX Liquidität zur Verfügung zu stellen und „rewards“ basierend auf Transaktionsgebühren und Prämien zu verdienen. Beliebte DEXs mit den größten Umsätzen sind Uniswap, PancakeSwap und SushiSwap.

Die Kredit- und Lending-Plattformen wie Aave (AAVE) und Compound (COMP) bilden die vierte Kategorie.

Die fünfte Kategorie ist ein Sammelsurium an Kryptowährungen, die sich den ersten vier Kategorien nicht zuordnen lassen, wobei man diese Kategorie natürlich auch weiter unterteilen könnte, z.B. in Metaverse, Gaming, Datenspeicherung, Cloud oder NFT. Inzwischen neige ich sogar dazu, die Metaverse-Plattformen mit ihren Token als eigene Kategorie zu definieren.

In der letzten Kategorie befinden sich die umstrittenen, aber auch sehr beliebten Memes-Token, von denen Dogecoin dank ihres Befürworters Elon Musk am bekanntesten ist.

Aufmerksame Leser werden noch die Stablecoins wie Tether (USDT) oder USD-Coin (USDC) vermissen, die durch traditionelle Fiat-Währungen oder andere Vermögenswerte gedeckt sind.

Disclaimer

An dieser Stelle ist natürlich der Disclaimer angebracht, dass ich selbst bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen investiert bin und hier auch große Chancen sehe. Allerdings muss jeder das Risiko selbst abwägen und bestenfalls nur Geld investieren, welches man im Zweifel nicht benötigt. Und wer dann entsprechende Gewinne realisiert hat, sollte auch das Finanzamt und die steuerlichen Regeln rund um Bitcoin & Co. kennen.

* Affiliate-Link zu Coinbase

Kryptowährungen – Trend oder Blase?
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