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Was es heißt, selbständig zu sein

Hier finden Sie einen Überblick, was es heißt, als Unternehmer oder Freiberufler in Deutschland selbständig zu sein. Offensichtlich denken Sie an den Einstieg in die Selbständigkeit bzw. an eine Unternehmensgründung, sonst wären Sie nicht auf dieser Seite gelandet. Herzlichen Glückwunsch, da Sie sich auf dem richtigen Weg befinden. Jetzt heißt es nur noch, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und Schritt für Schritt zu verfolgen.

Inhalt:

  1. Selbständig = selbst und ständig
  2. Unternehmertyp – ja oder nein?
  3. Erfolgreich mit perfekter Geschäftsidee
  4. Sich smart(er) machen
  5. Nicht ohne Businessplan selbständig machen
  6. Geldquellen anbohren, um flüssig zu bleiben
  7. Gesetze, Regeln und Formalitäten beachten
  8. Versicherungen auf eigene Verantwortung
  9. Kompetente Berater suchen

1. Selbständig = selbst und ständig

Der Begriff „selbständig“ setzt sich nicht zufällig aus den Wörtern „selbst“ und „ständig“ zusammen. Selbständiger Unternehmer oder Freiberufler zu sein heißt in der Regel viel Arbeit, wenig Urlaub, deutlich mehr Veranwortung und all das ohne geregeltes Einkommen.

Auf der anderen Seite bedeutet es aber auch, für sich selbst zu arbeiten und persönlich sowie finanziell unabhängig von einem Arbeitgeber zu werden. Sein eigener Chef zu sein, bedeutet auch mehr Freiheit, mehr Zufriedenheit und deutlich mehr Abwechslung.

Ein selbständiger Unternehmer oder Freiberufler ist für alles verantwortlich, angefangen beim Einkauf, Vertrieb und Marketing und nicht zuletzt für strategische Entscheidungen, Verhandlungen mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten. Die Liste der Aufgaben eines selbständigen Unternehmers ist unendlich und vieles davon ist für einen Existenzgründer unerforschtes Neuland.

2. Unternehmertyp – ja oder nein?

Nicht alle Menschen sind gleichermaßen zum selbständigen Unternehmer oder Freiberufler gemacht oder geeignet. Dies führt uns auch schon zur ersten und vieles entscheidenden Frage, die sich angehende Existenzgründer ehrlich beantworten sollten:

Bin ich überhaupt ein Unternehmertyp und was ist dafür wichtig?

Der Erfolg eines Unternehmens ist in erster Linie von seinem Chef bzw. Geschäftsführer abhängig, insbesondere von dessen persönlichen Voraussetzungen, Eigenschaften und Engagement für das Unternehmen. Dabei kommt es weniger auf die Intelligenz und Ausbildung an, sondern unter anderem auf die Fähigkeit, stets die richtigen Entscheidungen zu treffen und aus Fehlern zu lernen.

Die erfolgreichsten Unternehmer der Welt erkannten neue Entwicklungen und Trends früher als andere und waren in der Lage, die Bedürfnisse der Menschen und Unternehmen auf der ganzen Welt mit einzigartigen Produkten oder Leistungen zu befriedigen.

Hierfür braucht ein Unternehmer in jedem Fall folgende Eigenschaften und Charakterzüge:

  • Gesundes Selbstbewusstsein;
  • Den perfekten Riecher für Geschäftschancen;
  • Eine gewachsene und stabile Persönlichkeit;
  • Überdurchschnittliche Tatkraft und
  • immer ein Ziel vor Augen.

Darüber hinaus sollte ein Unternehmer sich natürlich in seiner Branche bzw. Beruf zuhause fühlen und von Anfang an zumindest die Grundlagen an fachlichem und kaufmännischem Wissen mitbringen.

3. Erfolgreich mit perfekter Geschäftsidee

Kein Existenzgründer oder Startup überlebt ohne eine gute Geschäftsidee.

Während früher der klassische Weg in die Selbständigkeit meist über eine Ausbildung in einem Beruf oder Handwerk führte, stehen heute zunehmend Produkte oder Geschäftsideen im Online-Business im Vordergrund.

Das Internet hat viele neue Branchen und Unternehmen hervorgebracht, wo keine klassische Ausbildung in einem Beruf oder in einem Handwerk vorausgesetzt werden. Und auch die Globalisierung und weltweite Vernetzung haben dazu geführt, dass sich immer neue Geschäftsideen zum Geld verdienen im Internet entwickeln konnten.

4. Sich smart(er) machen

Vor jeder Existenzgründung sollte ein Gründerseminar verpflichtend sein. Leider nehmen die wenigsten Existenzgründer die vielfältigen Angebote zur Schulung und Beratung vor dem Start in die Selbständigkeit in Anspruch.

Umso weniger ist es verwunderlich, dass ein großer Teil der Existenzgründer schon in den ersten Jahren scheitert, wobei Einzelunternehmer und kleine Unternehmen am häufigsten scheitern.

Und bedauerlicherweise sind es meist immer die gleichen Ursachen, die den selbständigen Unternehmer in die Krise oder Insolvenz führen:

  • Unkenntnis betriebswirtschaftlicher Grundlagen;
  • Planlose Unternehmensgründung;
  • Abhängigkeit von einem Kunden oder Auftraggeber;
  • Schlechtes Forderungsmanagement;
  • Resgination in der Krise.

Meist sind es ganz einfache Dinge, die ein Unternehmen zu Fall gebracht haben und ich wage zu behaupten, dass in den meisten Fällen eine Insolvenz vermeidbar gewesen wäre, wenn sich die Betroffenen von Beginn an beraten lassen hätten. Zur Geschäftsidee, zur richtigen Rechtsform, zur Finanzierung und über Fördermittel, zu Auswegen aus der Krise und zur Vermeidung einer Insolvenz.

5. Nicht ohne Businessplan selbständig machen

Auf jeder Checkliste zur Existenzgründung sollte auf jeden Fall ein schriftlich ausgearbeiteter Businessplan stehen, der ja ohnehin in den meisten Fällen unverzichtbarer Bestandteil einer Existenzgründung ist, wenn man Fördermittel oder Darlehen beantragen will.

Für den Antrag auf einen Gründungszuschuss oder das Einstiegsgeld ist ein formal ordnungsgemäßer Businessplan unverzichtbar. Spätestens hier sollten sich Existenzgründer ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen, wieviel Kapital für die Unternehmensgründung und die Gründungsphase notwendig ist, wobei man hier schon über einen Zeitraum von bis zu 2 Jahren planen sollte. Wer einen Gründungszuschuss oder ein Einstiegsgeld erhält, ist hier im Vorteil.

6. Geldquellen anbohren, um flüssig zu bleiben

Existenzgründer brauchen Geld und es sollte schon vor der Gründung einer GmbH oder eines Einzelunternehmens klar sein, wiewiel davon benötigt wird und woher es kommen soll. Als selbständiger Unternehmer ist man nur dann erfolgreich, wenn die Einnahmen die Ausgaben übersteigen.

Deutschland kann es sich leisten, eine Menge Geld für kreative Existenzgründer bereit zu stellen. Jährlich werden mehrere Milliarden Euro zur finanziellen Unterstützung der Existenzgründer in Deutschland in Form von zinsgünstigen Darlehen öffentlicher Banken, Investitionen staatlicher Fonds, Hilfen für den Lebensunterhalt und für die soziale Absicherung oder für Unternehmensberatung ausgegeben. Es gibt sogar Zuschüsse für Existenzgründer, die nicht zurückgezahlt werden müssen.

7. Gesetze, Regeln und Formalitäten beachten

Vor, während und nach der Existenzgründung gibt es eine Menge Formalitäten zu beachten, die mit guter Vorbereitung jedoch schnell und ordnungsgemäß erledigt sind.

Der zentrale Baustein einer Unternehmensgründung ist die Gewerbeanmeldung bzw. die Gewerbeerlaubnis, auf deren Basis viele weitere Anfragen von Behörden und Kammern folgen, mit denen der selbständige Unternehmer zukünftig regelmäßig Kontakt haben wird.

8. Versicherungen auf eigene Verantwortung

Soziale Sicherung des selbständigen Unternehmers – je früher, desto besser. Zur unverzichtbaren Grundausstattung an Versicherungen für einen selbständigen Unternehmer, Freiberufler oder Künstler gehören eine Haftpflichtversicherung sowie eine Kranken- und Pflegeversicherung.

Alles andere ist abhängig von der finanziellen Lage des Existenzgründers, wobei sich selbständige Unternehmer und Freiberufler so früh wie möglich mit der Altersvorsorge beginnen sollten. In vielen Berufen lauert ein großes Risiko der Berufsunfähigkeit, das eine Berufsunfähigkeitsversicherung absichern soll.

9. Kompetente Berater suchen

Auf jeden Existenzgründer kommen eine Menge neuer Aufgaben zu, die seine gesamte Aufmerksamkeit fordern. Um nur ein paar Beispiele zu nennen, habe ich folgende Liste zusammengestellt:

  • Einkauf,
  • Verhandlungen mit Kunden, Lieferanten und Banken,
  • Personal einstellen und Mitarbeiterführung,
  • Controlling und Forderungsmanagement,
  • Marketing und Werbung,
  • Steuern und Recht.

Auf jedem Gebiet kann kein Mensch perfekt sein. Daher ist es wichtig, sich bei einer geplanten Unternehmensgründung frühzeitig um kompetente Berater zu kümmern, die den selbständigen Unternehmen zumindest in den schwierigsten Bereichen unterstützen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass im Steuerrecht und im Bereich des Personals die größten Fehler mit den schwerwiegensten finanziellen Folgen erfolgen. Daher gilt es, hier so früh wie möglich, zu delegieren und sich die erforderliche Beratung einzuholen.

Was es heißt, selbständig zu sein
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